Tips für die Gesundheit deines Hundes
Hundegesundheit – ein wichtiges Thema
Wie erhalten wir den Hund gesund ? Dazu gehört nicht nur ein gutes und ausgewogenes Futter, sondern auch eine gründliche Pflege und eine regelmäßige Betreuung durch den Tierarzt. Damit dein Liebling ein gesundes und fröhliches Hundeleben hat.
Hundeimpfungen
Durch Schutzimpfungen können Hunde gegen gefährliche Hundekrankheiten gewappnet werden. Wie auch beim Menschen, bildet der Körper durch eine Impfung spezifische Abwehrstoffe. Kommt der Hund dann mit dem entsprechenden Krankheitserreger in Kontakt, ist das Immunsystem imstande, sich effektiv zu wehren.
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) bewertet als weisungsunabhängiges Expertengremium in Deutschland den Einsatz von Impfstoffen in der Tiermedizin. Und basierend auf den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen veröffentlicht die Kommission regelmäßig aktualisierte Impfempfehlungen. Dabei unterscheiden die Veterinärmediziner zwei Gruppen von Impfungen:
- Impfungen gegen Krankheiten, vor denen jeder Hund immer geschützt sein sollte (so genannte Core-Vakzinen) und
- Impfungen gegen Krankheiten, vor denen Hunde nur unter bestimmten Voraussetzungen geschützt werden sollten (so genannte Non-Core-Vakzinen).
Core-Vakzine
Die Core-Impfungen schützen deshalb nicht nur Ihren Hund vor schlimmen, mitunter auch tödlich verlaufenden Krankheiten, sondern verhindern auch durch den flächendeckenden Einsatz schlimme Epidemien in den Hundepopulationen. Dazu gehören die Impfungen gegen Staupe, Parvovirose, Leptospirose, Hepatitis contagiosa canis (HCC) und Tollwut.
Bei Tollwut scheiden sich die Geister. Mancher Tierarzt empfiehlt die Impfung, ein anderer empfiehlt sie nur, wenn man in betroffene Länder (Schweiz, Niederlande etc.) fährt. Es muß dann jeder selbst entscheiden. Insbesondere für sehr kleine Hunde (Chihuahua, Yorkshire-Terrier) kann solch eine Impfung auch sehr belastend sein.
Mit der Grundimmunisierung baut man in den ersten zwei Lebensjahren einen umfangreichen Schutz gegen die gefährlichen Erreger auf. Sie besteht aus Einzelimpfungen in der 8., 12. und 16. Lebenswoche und dem 15. Lebensmonat.
Leider hält der Impfschutz nicht wie beim Menschen ein Leben lang. Deshalb müssen die Impfungen in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden, um einen durchgehenden Schutz zu gewährleisten. Aber dies hängt natürlich auch von den individuellen Umständen der Hunde ab und muss zusammen mit dem Tierarzt festgelegt werden.
- Für Leptospirose gilt eine jährliche Wiederholungsimpfung
- HCC, Parvovirose, Staupe erfolgen in einem Rhythmus von bis zu drei Jahren
- Tollwut: gemäß Herstellerangaben
Non-Core-Vakzine
Non-Core Vakzine umfasst alle Wahlimpfungen. Die Notwendigkeit dieser Impfungen hängt von Alter, Konstitution und Infektionsrisiko des Tieres sowie den Haltungs- und Umweltbedingungen ab.
Für Hunde, die sich viel in Feld, Wald und Wiesen aufhalten und von Zecken befallen werden können, empfiehlt sich auf jeden Fall die Impfung gegen Lyme-Borreliose. Denn die Borreliose verläuft bei Hunden sehr heftig und mit starken Schmerzen verbunden. Wir sprechen aus eigener Erfahrung. Welpen können ab einem Alter von 12 Wochen geimpft werden. Weitere Impfungen folgen dann nach 3 bis 5 Wochen, und dann nach 6 Monaten. Aufgefrischt wird danach einmal jährlich, im besten Falle vor Beginn der Zeckensaison im Frühjahr.
Für Hunde mit häufigem Kontakt zu Artgenossen sollten Halter den Schutz vor Zwingerhusten in Betracht ziehen. Das gilt in Welpengruppen, Tierpensionen, oder auf dem Hundeplatz gleichermaßen.
Für Hunde in der Zucht ist zudem die Herpes-Impfung angesagt. Dabei wird die tragende Hundemutter geimpft, damit die Welpen nicht über die Muttermilch inviziert werden. Leider kommt der Herpesvirus bei etwa 20 bis 30 Prozent der Hundezuchten in Deutschland vor. Und es verursacht das „infektiöse Welpensterben“. Auch wenn die Infektion beim erwachsenen Hund meistens nicht sichtbar ist, so kann die Übertragung auf die Jungtiere tödlich enden. Der Schutz wird durch zwei Impfungen erzielt. Die erste Impfung wird während der Läufigkeit vorgenommen oder 7-10 Tage nach dem angenommenen Decktermin, und die zweite Impfung 1 bis 2 Wochen vor dem erwarteten Geburtstermin.
Entwurmungen
Würmer gehören leider neben Zecken und Flöhen zu den häufigsten Parasiten beim Hund. Doch anders als Zecken und Flöhe im Fell, leben die Würmer im Inneren des Hundes. Dort entziehen sie dem Hund sehr oft unbemerkt wichtige Nährstoffe. Ein Befall ist leider schwer zu erkennen. Meist macht sich ein starker Wurmbefall durch Gewichtsverlust, Blutarmut und/oder Darmverschluss bemerkbar. Für junge und geschwächte Tiere kann das dann auch schnell lebensbedrohlich werden.
Aber auch für Menschen können Würmer, vor allem deren Larven, zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Um einer Ansteckungsgefahr entgegen zu wirken, sollten Hunde regelmäßig entwurmt werden. Oder zumindest Kotuntersuchungen durchgeführt werden. Wir selbst haben uns für Kotuntersuchungen entschieden, denn eine Wurmkur zerstört nicht nur die Würmer und Larven bei einem befallenen Hund, sondern sie zerstört natürlich auch eine gesunde Darmflora bei einem gesunden Hund. Für Kotuntersuchungen sind Intervalle von 2-3 Monate üblich. Wie oft eine Wurmkur erforderlich ist, hängt hauptsächlich von den Haltungsbedingungen ab.
Die Ansteckung und die Wurmarten
Meistens nehmen Hunde Wurmeier beim Schnüffeln am Kot befallener Tiere oder über befallene Erde auf. Auch beim Kontakt mit Artgenossen kann es zu einer Infektion kommen, da Wurmeier häufig am Hundefell haften. Auch selbst in der Wohnung ist eine Infektion möglich, wenn die robusten Eier mit den Schuhen in die Wohnung getragen werden.
Die häufigste Wurmart in Deutschland ist der Spulwurm. Schätzungsweise 7 Prozent der deutschen Hunde tragen diese Wurmart in sich. Bei den Welpen ist die Zahl der befallenen Hunde mit 58 Prozent deutlich höher, denn die Wurmlarven, die sich im Gewebe der Hundemutter eingenistet haben, werden während der Trächtigkeit aktiviert und befallen die Welpen im Mutterleib oder über die Muttermilch.
Bei Menschen kann eine Infektion mit Spulwurmeiern manchmal richtig schwerwiegende Folgen haben. Da der Mensch für den Hunde-Spulwurm nicht der richtige Wirt ist, entwickeln sich die Larven nicht zum erwachsenen Wurm weiter. Stattdessen wandern sie durch den menschlichen Körper und verursachen dabei heftige Entzündungsreaktionen in den verschiedensten Organen. Im schlimmsten Fall werden auch Schäden in den Augen oder im Gehirn verursacht.
Es können auch Haken-, Peitschen- oder Herzwürmer für Hunde zum Problem werden – in manchen Fällen auch Bandwürmer. Bandwürmer werden über kleine Beutetiere oder rohe Innereien übertragen. Deshalb sind sie insbesondere für Beutefänger oder Jagdhunde relevant.
Parasitenschutz
Sie sind leider weit verbreitet und gehören zu den unbeliebtesten Blutsaugern in Deutschland: Zecken und Flöhe. Die kleinen Plagegeister sind nicht nur lästig für den Hund, sondern stellen auch ein Gesundheitsrisiko dar. Denn Zecken können beim Blutsaugen u.a. gefährliche Krankheiten übertragen. Im Speichel jeder dritten Zecke finden sich Borrelien – Bakterien, die eine Borreliose auslösen können. Zudem können auch Anaplasmose- und Babesiose-Erreger von der Zecke in den Hund gelangen. Wiederum kann ein Flohbefall nicht nur zu unangenehmen Juckreiz führen, sondern kann Auslöser für Allergien und Hauterkrankungen sein. Wir haben persönlich in Geschäftsräumen miterlebt, wie schnell sich Flöhe bei optimalen Bedingungen in kurzer Zeit tausendfach vermehren. Ein Hund der stark mit Flöhen befallen war, hatte sich in unseren Geschäftsräumen aufgehalten. Einige dieser Blutsauger wanderten in unsere Teppiche. Bei warmen Sommertemperaturen vermehrten sich die Flöhe über ein verlängertes Wochenende derart stark, dass wir am ersten Tag unseres verlängerten Wochenendes in die Geschäftsräume zurückkehrten und an unseren freien Unterschenkeln (bedingt durch kurze Hosen) hingen hunderte von bluthungrigen Flöhen. Bis dahin glaubten wir immer an den Mythos dass Hundeflöhe nicht an Menschen gehen.
Zeckenbefall möglichst vermeiden
Ab einer anhaltenden Temperatur von ungefähr 6°C sind Zecken schon aktiv. Um einen Blutgeber zu finden, klettern die kleinen Blutsauger auf nahezu alle Pflanzen bis in eine Höhe von bis zu 1,5 Metern. Berührt der Hund beim Spazierengehen die Pflanze, klammert sich die Zecke blitzschnell im Fell des Tieres fest. Das lässt aber beim Auslauf in der Natur kaum verhindern. Deshalb raten Tiermediziner meist zu drei Maßnahmen – je nach Infektionsrisiko für den Hund:
- Suche das Fell deines Hundes nach dem Aufenthalt im Freien nach Zecken ab und entferne die Blutsauger rasch. Fasse die Zecke beispielsweise mit einem Zeckenhaken möglichst hautnah. Bedenke dabei: Zecken sind, bevor sie sich mit Blut vollsaugen, eher klein und können leicht in dichtem Hundefell oder auf größeren Hunden übersehen werden.
- Verwende ein geeignetes Zeckenschutzmittel und wende es regelmäßig nach den Herstellerangaben an.
- Lasse deinen Hund gegen Borreliose impfen.
Flohbefall behandeln und vorsorgen
Ein Flohbefall ist für dich und deinen Hund gleichermaßen lästig. Dabei lösen die Flohstiche einen starken Juckreiz aus. Neben Hauterkrankungen und Allergien können Flöhe auch für den Befall mit bestimmten Bandwürmern verantwortlich sein, sollte ein infizierter Floh bei der Fellpflege vom Hund verschluckt werden.
Wenn dein Hund sich häufiger als sonst kratzt, kann das ein erster Indikator für einen Flohbefall sein. In diesem Fall solltest du das Fell genauer untersuchen. Bürste den Hund gründlich. Fallen dabei weiße Eier und schwarz-braune Krümel aus dem Fell, hat dein Hund Flöhe. Diese Spuren von Flöhen finden sich auch in der Umgebung, insbesondere an den Liegestellen. Denn nur ca. 10% der Floheier bleiben im Haarkleid des Hundes haften. Der größte Teil fällt beim Herumlaufen aus dem Fell. Deshalb solltest du bei einem Flohbefall nicht nur den Hund behandeln, sondern auch die Umgebung deines Tieres bzw. die gesamte Wohnung komplett reinigen. Waschbares auf jeden Fall waschen und Teppiche und Polstermöbel gründlich absaugen.
Mehr Infos unter: www.parasitenportal.de
Schmerztherapie bei Hunden
Hunde empfinden Schmerzen – genauso wie wir Menschen. Mitunter leiden sie oft noch mehr, denn sie wissen ja nicht, warum ihnen etwas wehtut. Und sie wissen ja erst recht nicht, dass man etwas gegen Schmerzen unternehmen kann. Haben Hunde Schmerzen, äußern sie ihr Leiden unter den Schmerzen nur selten deutlich. Bei dauerhaft unbehandelten Schmerzen kann dein Hund jedoch ein so genanntes „Schmerzgedächtnis“ entwickeln und dadurch dauerhaft leiden – auch wenn die körperlichen Ursachen bereits verheilt sind. Deshalb ist es wichtig, dass du Schmerz-Anzeichen früh erkennst, um deinem Tier zu helfen und seine Lebensqualität wieder zu steigern.
Schmerzen erkennen
Schmerzen können sich sehr unterschiedlich äußern – je nach ihrer Ursache. Verletzungen wie Knochenbrüche oder Bandscheibenvorfälle wird Ihr Hund wahrscheinlich deutlich durch Jaulen oder Lecken und Kratzen an der betroffenen Körperstelle zeigen. Chronische Schmerzen wie beispielsweise bei einer Osteoarthrose die mit einer zunehmenden Zerstörung bzw. dem Verlust von Gelenkknorpel einhergeht, können aber leicht übersehen werden.
Anhand der folgenden Fragen können Sie feststellen, ob Ihr Hund Schmerzen hat:
- Verhält sich Ihr Hund auffallend aggressiv? Vor allem wenn Sie ihn an bestimmten Stellen berühren?
- Möchte er nicht mehr hochspringen, etwa aufs Sofa oder ins Auto?
- Hat er Probleme beim Aufstehen, besonders morgens?
- Fällt ihm Treppensteigen schwer?
- Zeigt sich bei Ihrem Hund eine verminderte Aktivität oder allgemeine Abgeschlagenheit?
- Fühlt sich sein Fell rauer oder struppiger an?
- Frisst er weniger?
- Ist sein Gang steifer geworden? Hinkt er beim Laufen?
- Zeigt sich eine deutliche Lahmheit und Bewegungsunlust?
Schmerzen behandeln
Können Sie mehrere Fragen bejahen, zeigt Ihr Hund also Symptome, sollten sie sich an Ihren Tierarzt wenden. Nach einer gründlichen Untersuchung kann er die Schmerzursache ausmachen und in den meisten Fällen auch behandeln. Gegebenenfalls ist eine Behandlung der Schmerzursache jedoch nur bedingt möglich, etwa bei Osteoarthrose. Ein operativer Eingriff ist unter Umständen unerlässlich. Chronische Schmerzen können zudem im Rahmen einer Schmerztherapie eingeschränkt werden.
Zur Schmerzkontrolle und Entzündungshemmung kann der Tierarzt hierbei so genannte nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAID) einsetzten. Diese Medikamente erhöhen die Lebensqualität – und die Bewegungsfreude Ihres Hundes kehrt zurück. Da bei Arthrose oft eine Dauertherapie zur Schmerzlinderung nötig ist, müssen die Medikamente nicht nur gut wirksam, sondern auch über eine lange Zeitspanne gut verträglich sein.
Zusätzlich sollten sie auf die Ernährung ihres Hundes achten. Denn Übergewicht verstärkt die Belastung der Gelenke, Bänder und Knorpel, erst recht bei schon bestehenden Gelenkschäden und Arthrose.
Erste Hilfe beim Hund
Bei einem Notfall ist es zunächst wichtig, dass man selber Ruhe bewahrt und besänftigend auf das Tier einwirkt.
Bei Bewusstlosigkeit: In diesem Fall ziehe zuerst deinem Hund die Zunge aus dem Fang, damit er nicht erstickt und streife ihm das Halsband ab (sofern er eines hat). Dann lagere seinen Kopf schräg nach unten, damit Blut, Schmutz und Erbrochenes nach außen abfließen kann.
Starke Blutungen: Lege einen Druckverband an, um die Blutung zu stoppen.
Hilfe holen: Die Telefonnummer deines Tierarztes bzw. mehrerer Tierärzte aus der Umgebung sollten stets bereit liegen, ebenso die Telefonnummern der Giftnotrufzentralen. Der Tierarzt kann dir dann bereits am Telefon wertvolle Tipps für die Erstversorgung des Hundes geben, bis der Hund in die Praxis gebracht werden kann.